Reisen mit Bus und Bahn
… ist doch immer wieder ein Erlebnis.
Und so möchte ich Euch mein heutiges Erlebnis nicht vorenthalten, denn es ist doch schier unglaublich.
Heute nahm ich mal andere Verbindungen zu meinen Eltern als üblich. Ich fuhr also von dem großen Innenstadtbahnhof zu einem Bahnhof im Umland, der ebenfalls Drehkreuz ist. Von dem aus ich jedoch nur mit Bus in die gewünschte Richtung weiterkäme.
Der Bus selbst ist ein sogenannter RegioBus. Die Linie sollte um 14.09 dort abfahren. Das war schon das erste Problem - es kamen diverse Buslinien an dieser Haltestelle an, meine jedoch blieb aus. Also rief ich an - unter der Nummer, die auf den Fahrplänen stand.
Und wurde verbunden mit dem Großraumverband. Der Dame dort erklärte ich, wo an welcher Haltestelle ich stehen würde und auf welche Buslinie in welcher Richtung ich warten würde. Und wo denn die Linie bliebe.
Okay, 4 Chunks an Info sind vielleicht manch einem zuviel. Sie brauchte mehrere Nachfragen, um die Info dann zusammen und verstanden zu haben. Und wollte sich bei der Busleitstelle erkundigen. Und bat mich darum, in der Leitung zu bleiben. Und dort verweilte ich einige Minuten und bekam den Eindruck, es mit einer Praktikantin zu tun zu haben. Sie meldete sich nochmal nach ca. 4 Minuten und erwähnte, dass die Leitstelle besetzt sei. Sie würden jetzt beim Betriebshof nachfragen. Ich meinte nur lapidar, dass sie das gerne machen dürfte, der Bus jedoch inzwischen zu sehen war.
Immerhin - der Bus hatte nur knapp 11 Minuten Verspätung. Bei einer gesamten Fahrzeit von normalerweise 58 Minuten nicht mal 20 Prozent. Geht doch noch, oder? NICHT. Aber, es wird noch besser - denn der Fahrer
hat irgendwie keine Ahnung gehabt, wo er lang muß!
Zum Nachbarort ist die Hauptstraße gesperrt. Schilder weisen auf die Sackgasse hin - und darauf, dass LKWs nicht wenden können. Mehrfach. Störte ihn nicht, er fuhr mit einem Tempo an den Schildern vorbei, das mich vermuten ließ, für Busse sei wieder eine Gasse freigegeben. War es allerdings nicht.
So standen wir dann vor der Absperrung mit dem Bus, der noch nach links hätte abbiegen können. Allerdings ebenfalls eine enge Sackgasse. Nach dem der Fahrer ausstieg, um zu telefonieren, hätte ich Wetten annehmen sollen. Der Fahrer stieg wieder ein, starte - und bog nach links ein. Nicht, um zu wenden, nein, nein.
Er heizte die Sackgasse bis zum Ende, die dann in Wirtschaftswege überging. Also Feldweg, mit Matsch und riesigen Pfützen (und Löchern) - und natürlich den Hinweisen, dass KFZ und Motorräder nicht erlaubt seien. Und es nur Ausnahmen für Landwirtschaftlichen Verkehr gäbe, dem wir aber eindeutig nicht entsprachen.
Störte ihn nicht. Mit unverminderter Geschwindigkeit flog er regelrecht über diese Wegstrecke und zwang den Gegenverkehr zum Halten (die sich wohl genauso wenig um die Schilder scherten) und bog am Ende auf eine asphaltierte Strecke ein, die ebenfalls noch als Wirtschaftsweg ausgezeichnet war. Bis wir dann im Nachbarort waren.
Diese nicht erlaubte Strecke betrug einige Kilometer, ich war sprachlos. Dann bediente er im Nachbarort noch eine “gesperrte” Haltestelle und erklärte während der Fahrt noch, er sei nur der Ersatzfahrer, der immer für alle Probleme einspringt. Und die Fahrtunterlagen seien wohl im anderen Bus verblieben.
Am Ziel kam ich dann wohlbehalten an - allerdings mit einer Gesamtverspätung von 18 Minuten. Ist auf 58 Minuten Gesamtfahrzeit ja nur ein Drittel, also noch fast pünktlich … NICHT.
Kann das nicht mal andere treffen? Das kann doch nicht jeden Tag so sein - und auch nicht immer mich treffen. Echt jetzt.

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