Münchens IT unter der Lupe
LiMux nennt sich die IT der Stadt München. Diese wurde vor Jahren auf Linux umgestellt, um Lizenzkosten zu sparen und auch die Neuanschaffung von Hardware hinauszuzögern.
Da der aktuelle Bürgermeister dem Projekt kritisch gegenübersteht (man könnte auch sagen, er ist ein Freund von Windows), wurde die IT der Stadt nun von unabhängigen Experten unter die Lupe genommen. In diesem Fall war es das Unternehmen Accenture, dass dort geguckt hat. Der Süddeutschen Zeitung liegt der Zwischenbericht dieser Studie nun vor, sie haben einen entsprechenden Artikel dazu veröffentlicht.
Das Ergebnis ist irgendwie so, wie ich mir das schon vorgestellt hatte: zu alte Technik (teilweise wohl an die 15 Jahre alt), keine klaren Zuständigkeitsregelungen sowie Mißtrauen zwischen den verschiedenen Verantwortlichen. Dazu - aufgrund der alten Hardware - Ausfälle und Unzufriedenheit der Mitarbeiter, die sich dann mit selbstgestrickten Provisorien behelfen. Was das Ganze natürlich nicht besser macht.
Die Software-Basis ist ein Ubuntu 12.04, das noch bis 2017 supportet wird, aber gegen ein aktuelles 14.04 (besser wäre dann wohl gleich ein 16.04) ausgetauscht werden soll. Dafür muß aber die restliche Software noch angepaßt werden (wohl die von Drittherstellern bzw. die, die unter Windows oder einer Emulation läuft).
Ein Fehler in der Umstellung auf Linux wird nicht gefunden, man bescheinigt wohl sogar eine gewisse Einsparung. Allerdings attestiert man dem IT-Personal nur die unterste Wissenstufe, was mich nicht verwundert bei den Strukturen im öffentlichen Dienst. Fortbildung bzw. die Kostenübernahme für genau ebensolche ist dort eher ein Fremdwort. Schade eigentlich, denn die Mitarbeiter müßten sich auch für Windows weiterbilden, wenn man das noch hätte. Und das kostet in der Regel weitaus mehr.
Dass die Studie nun noch weitergeführt wird und sich nun auf Lösungsvorschläge für die Probleme konzentriert, halte ich für rausgeschmissenes Geld. Letztlich muß die Hardware auf einen neueren Stand gebracht werden. Diese Neuanschaffungen sollten alsbald erfolgen. Auch hier muß es nicht die neueste Technologie für den Arbeitsplatzrechner sein, Linux ist da sicher genügsamer als Windows. Aber schneller und vom Speicher besser ausgestattet sollte sie schon sein. Und es sollte in die Aktualisierung der Software investiert werden, damit man LiMux auf einen frischen Stand bringen kann.
Dass Kosteineinsparungen vorhanden sind und stattgefunden haben, dürfte unbestreitbar sein. Und dem Bürgermeister so gar nicht schmecken. Also München - weiter so! Mit neuer Hardware und aktuellen Programmen rockt ihr das!

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