Die Bahn und ihre Fiktion
In den letzten Wochen ging es ja durch die Medien - die Bahn will besser werden. Sie nimmt nun etwas Geld in die Hand für die Gleise - immerhin wird in Deutschland bisher nur ein Sechstel dessen ausgegeben, was die Schweizer Bahn in ihre Gleise investiert - und will pünktlicher werden.
Sie will digitalisieren - und träumt davon, dann ca. 20 % bis 30 % mehr Fahrgäste transportieren zu können (hofentlich werden die Wagons dann bequemer und leiser). Sie möchte einen Deutschlandtakt einführen.
Der Deutschlandtakt bedeutet nach Definition der Bahn, dass die größeren Metropolen Deutschland im Stundentakt, die größten sogar im Halbstundentakt angebunden werden. Welche Metropolen das nun genau sind, dazu macht die Bahn derweil keine konkreten Angaben.
Stuttgart jedoch sollte dazu gehören, denn schließlich wird mit Stuttgart 21 (S 21) ja ein neuer Tiefbahnhof errichtet, der nach modernsten Erkenntnissen gestaltet und mit neuester Technologie ausgestattet sein sollte. Dafür gehe ja auch jede Menge Steuergelder - vermutlich auch mehr als geplant - drauf.
Nun stellt sich heraus - wie der SWR berichtet - dass dieser supermoderne neue Bahnhof im Entstehen die von den Kritikern angesprochenen Probleme haben dürfte und damit nicht Deutschland-Takt-tauglich ist. Er hat zu wenig zuführende Gleise, er hat insgesamt zu wenig Bahnsteige und wird somit nicht die Vorgaben für den Deutschlandtakt erfüllen. Und nicht nur das - dadurch gefährdet ist auch die Deutschland-Takt-Anbindung in den Süden Deutschlands.
Ergo: ein zweiter BER. Gratulation an diejenigen, die dem Bau in dieser Form zugestimmt haben.

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